Unglaublich, es ist drei Jahre her, dass Tobias aus dem Büro eines Notars trat, in die Sonne blickte und die Gründungsurkunde für die Sequoia Verlag GmbH in seinem Rucksack verstaute. Anschließend ging es 12 km mit dem Fahrrad nach Hause. Doch damit begann erst die wilde Fahrt.
Bücher, Tassen und Betrug
Die ersten Bücher, „Reno“ und die „13 Wege, eine Leiche unauffällig los zu werden“ erschienen bald, man merkt ihnen die fehlende Routine beim Design und Druck noch an. Unser erstes Nicht-Buch-Projekt waren die tollen Tassen mit den viktorianischen Abbildungen von Tieren – trotz großer Einkaufsmenge sind sie mittlerweile fast ausverkauft.
2023 erschien dann Ulrich Magins „Die Burg des Zwergenkönigs“ mit Sagen aus dem Rheinisch-Bergischen direkt vor unserer Haustür. Der Erfolg dieses Buches veranlasste uns zu einigen Experimenten mit Formaten und Themen, die wir anfangs nicht zu produzieren beabsichtigten. Einige sind Buch geworden, andere im Projektstadium verblieben. Zwischendrin haben dreimal Gauner versucht, uns zu betrügen oder auf andere Weise zu Unrecht an unser Geld zu kommen. Zweimal konnten wir dies erkennen, einmal hat uns unsere Bank, die Kreissparkasse Köln geholfen.
Doch das Wichtigste: Die Menschen
Über unsere Verlagstätigkeit sind wir mit zahllosen Menschen in Kontakt gekommen. Buchhändler, deren Mitarbeiter, Kunden, Fotografen, Mitarbeiter von Zulieferern und Druckereien, Messebesucher, Journalisten, Kollegen von anderen Kleinverlagen oder ähnlich gelagerten Unternehmen und natürlich Autoren, alle als Frauen und Männer. In den meisten Fällen waren die Kontakte neutral bis erfreulich, sogar einige engere Kontakte bis hin zu Freundschaften. Leider hatten wir auch ein paar Kontakte, die wir am liebsten vergessen würden.
Häufig haben wir Kontakt mit Autoren, die viel Zeit und Herzblut in ein Werk haben einfließen lassen. Es tut dann um so mehr weh, ihnen sagen zu müssen, dass wir das Buch nicht veröffentlichen können. Die Gründe sind zahlreich, häufig sind es nicht die Qualitätsmängel der Arbeit, die dagegen sprechen.
Wie geht es weiter?
Die Arbeit wird nicht weniger. Das nächste Buch steht in der Endfertigung, ein ziemlich großes Werk wird im September erscheinen. Hier sind tatsächlich bereits zwei größere Derivate geplant, die dann aber erst im kommenden Jahr durch die Druckerschwärze das Licht der Welt erblicken werden. Dann folgt dieses Jahr noch ein weiteres Buch, und zwei Kalender haben wir ebenfalls noch in der Pipeline, die noch in diesem Monat vorgestellt werden.
Langweilig wird es so schnell bei uns also nicht, wieso auch?
Feiert ihr denn auch?
Eigentlich wollen wir gar nicht feiern. Wir verbringen am liebsten die Zeit damit, neue Bücher zu bauen, zu recherchieren, Fotos aufzunehmen oder auszusuchen, Texte setzen, mit Autoren und Lektoren zu sprechen, Fachleute zu kontaktieren und und und. Aber wenn Geburtstag ist kann man auch schon mal die ein oder andere unbezahlte Überstunde machen auch schon mal eines unserer hübschen Café aufsuchen und sich bei einem Stück Kuchen in die Sonne – oder den Schatten setzen und die ganze Buchproduktion für einen Nachmittag schleifen lassen.