… leider berichtet der WDR nicht über uns, sondern „nur“ über eins der Verbrechen, die Ulrich Magin in seinem Buch „Der Mord an Clara Schlürmann“ zusammengetragen hat:
Vor etwas mehr als 50 Jahren, am 31.01.1974, betritt ein Mann eine Filiale der Sparkasse in Hilden. Es ist kurz vor 18 Uhr, der Mann ist maskiert und schwer bewaffnet. Der Bankräuber nimmt die vier Angestellten als Geiseln und drängt sie in den Tresorraum. Für ihre Freilassung verlangt er 1,5 Millionen Mark Lösegeld.
Nicht nur die Polizei ist vor Ort, auch zahlreiche Reporter, Fotografen und ein Heer von Schaulustigen treten sich gegenseitig auf die Füße. Die Polizei ist mit der Situation überfordert – bewaffnete Geiselnahmen waren auch in der späteren Nachkriegszeit in der Bundesrepublik eine Seltenheit. So kommt es, dass der damalige Innenminister Willi Weyer mit dem Geiselnehmer persönlich telefoniert. Der verlangt indes einen Hubschrauber, dann ein schnelles Auto.
Eine Stunde später ist das Lösegeld gezahlt, die erste Geisel wird freigelassen. Gegen Mitternacht flieht der Geiselnehmer mit dem Auto, ein Kassierer muss ihn begleiten. Es folgt eine etwa vierstündige Verfolgungsfahrt, bei der in Düsseldorf getankt wird, dann fährt der Gangster durch Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen, wo der Täter auf der Autobahn in Richtung Polizei schießt. Zum Glück erfolglos.
Schließlich fährt er nach Hilden zurück, wo sich ein Polizeibeamter gegen die Geisel austauscht. Dabei kommt es zum Handgemenge, der Geiselnehmer schießt sich ins Bein, die Pistole bekommt Ladehemmungen und der Geiselnehmer wird festgenommen. Der Mann wird später als nicht zurechnungsfähig erklärt und nicht verurteilt. Er kommt in eine geschlossene psychiatrische Klinik.
Ulrich Magin hat sich intensiver als wir mit dem Fall beschäftigt und erzählt auch spannender – auch bei anderen Fällen, wie dem Mord an Clara Schlürmann.