„Gott sei Dank, ich sitze“, war der erste Gedanke, den ich hatte, nachdem ich von der Buchmesse kam. Auf einem Fensterplatz am Tisch in der unteren Etage eines Intercitys, der mich zum Anschluss nach Hannover bringen sollte.
Natürlich sind Messetage anstrengend, so gut können die besten Schuhe gar nicht sein. Aber die Stimmung in Leipzig war großartig, die Freude darüber, nach den Corona-Jahren wieder auf die Messe zu können, war bei allen Beteiligten zu spüren. Insbesondere die kleinen und mittelgroßen Aussteller vermittelten das Gefühl, ein Knoten sei geplatzt oder man sei über einen steilen Berg gekommen und blicke nun erleichterter in die Zukunft.
Dem entsprechend liefen die Gespräche. Nicht bei den Großen, wo ich sie erwartet hatte, sondern bei kleinsten bis mittleren Anbietern, quasi den Kollegen unter den Kleinverlagen: Dort mit einer Druckerei, hier mit einem Autor, am nächsten Stand mit einer Leserin, die eigentlich etwas ganz anderes wollte. Das wunderbare Kleid von Geflatter-Fotoart und mein Stresemann sorgten auch immer wieder für Fotowünsche, also auch wieder Leute, mit denen man sprach.
Nahezu jedes Gespräch brachte neue Ideen, Impressionen und viele auch interessante Kontakte. Die Herangehensweise anderer Kleinverlage, wie man im Buchhandel und beim Kunden sichtbar wird, Alternativen zu den Big Playern, Vorteile für kleine Unternehmen usw. Keine Frage, ein Sequoia will wachsen, und Ideen sind der Dünger, die Kontakte das Mycel…